Schulfruchtprogramm

Volksbank Altshausen eG macht sich für Schulobst stark

Im kommenden Jahr blickt die Volksbank Altshausen auf ihr 150-jähriges Bestehen zurück. Da hat sie sich etwas besonders einfallen lassen: Die Gründung einer Stiftung. Erstes Projekt der Stiftung ist das Mit-Sponsoring des Schulfruchtprogramms. Die Scheckübergabe war am Mittwoch vergangener Woche in Wilhelmsdorf.

Projekte initiieren, die wirken und erfolgreich sind: das ist das Ziel der neuen „Volksbank Altshausen Stiftung“, berichtete Bankvorstand Franz Schmid. Dabei möchte man das Geld nicht mit der Gießkanne verteilen, sondern genau hinschauen, wie sich die Dinge entwickeln. Wir wollen fördern und begleiten. „Wir machen das, wovon viele etwas haben und das nachhaltig ist“, erläuterte der Stiftungsvorstand beim Übergabetermin, zu dem rund 20 Pädagoginnen und Pädagogen sowie Bürgermeister in die Wilhelmsdorfer Bankfiliale kamen. In normalen Jahren, so Schmid, sollen der Stiftung rund 10.000 Euro Ertrag zufließen. Dieser Ertrag soll gemeinnützigen Zwecken in der Region zu Gute kommen. Schwerpunkte liegen in der Jugend- und Bildungsarbeit.

„Mit kleinen Beiträgen viel bewegen“, lautet seit je her das Motto der Volksbanken und Raiffeisenbanken. Ein Motto, das hervorragend zum Sponsoring des Schulfruchtprogramms passt, findet Franz Schmid. Denn auch dieses Programm sei auf Unterstützung angewiesen, seitdem der Hauptsponsor EnBW wegen wirtschaftlichen Schwierigkeiten abspringen musste. „Wir wollen deutlich machen, was es heißt Verantwortung zu tragen“, so Schmid. Die Bank übernimmt im Geschäftsgebiet 30 Prozent des privaten Sponsorings für insgesamt 20 Einrichtungen, das sind 3.000 Euro pro Jahr. „Das frische Gratisobst ist häufig das erste, was viele Kinder morgens zu essen bekommen“, erleben die Grundschullehrer immer wieder.

 

Ein weiteres Projekt, das man begleiten möchte, ist die von der Schwäbischen Zeitung initiierte SZ-Leseecke. Zudem gibt es weitere Projekte, die die Bank bereits seit Jahren begleitet, wie den Malwettbewerb JugendCreativ oder den Frederick-Lesepreis. Alles Projekte, die künftig über die Stiftung abgewickelt werden. „Außerdem prüfen wir gerade das Projekt „Klasse2000“, das vom Lionsclub Weingarten begleitet wird“, so Schmid. Hier geht es in Kindergarten und Grundschule um Persönlichkeitsentwicklung, vernünftig ernähren und den fairen Umgang mit anderen.

Angefangen im Jahr 2010 sei das Schulfruchtprogramm in den vergangenen Jahren stetig gewachsen, berichtete Dr. Manfred Büchele, Geschäftsführer des Kompetenzzentrum Obstbau Bodensee (KOB) in Bavendorf. Zum Schuljahresbeginn 2014/15, so Büchele, wurden vom KOB rund 730 Einrichtungen mit über 60.000 Schülern versorgt. Büchele bedankte sich bei den anwesenden Lehrerinnen und Lehrern sowie den Erzieherinnen und Erziehern. Der Bank gratulierte er zur Stiftungsgründung. „Die Unterstützung von Kindern und Jugendlichen ist eine sehr gute Idee“, findet Büchele. So lasse sich für die Zukunft etwas aufbauen.

Nach Büchele´s Erfahrungen essen Kinder gerne Obst, „sofern sie welches bekommen“. Die verbreitete Einschätzung, dass Kinder und Jugendliche nur bei Süßigkeiten und Pommes zugreifen, kann Büchele nicht bestätigen. Deswegen sei es wichtig, den Kindern Obst anzubieten - unabhängig vom Elternhaus. Denn längst nicht in jedem Haushalt gibt es frische Äpfel, wird gemeinsam gefrühstückt oder ein Vesper mitgegeben. „Wir sind froh, dass wir das Projekt so gut entwickeln konnten“, so Büchele. Pro Woche bekommen die beteiligten Einrichtungen derzeit von vier KOB-eigenen Fahrern 17 Tonnen Obst angeliefert, zu über 80 Prozent sind das Äpfel, aber auch mal Mandarinen, Bananen, Möhren oder Melonen. Büchele wünscht sich eine Förderung „von unten nach oben“, von Eltern, von Mitgliedern der Bank und von Firmen sowie Gemeinden. „Die EU-Förderung in Höhe von 50 Prozent kommt dann oben drauf“, so Büchele.

 

Hintergrund: Im Geschäftsgebiet der Volksbank Altshausen eG machen 20 Schulen und Kindergärten am Schulfruchtprogramm mit. Pro Jahr belaufen sich die Kosten hierfür auf 36.000 Euro, die Hälfte davon wird von der EU gefördert. Die andere Hälfte muss aus der Region aufgebracht werden. Pro Kind und Jahr sind das umgerechnet 11,60 Euro bei 1.550 Kindern und Jugendlichen. 9.000 Euro kamen bislang von der EnBW als Hauptsponsor. 30 Prozent davon (3.000 Euro) ist die Volksbank Altshausen Stiftung bereit, zu übernehmen. Für den Rest des Betrages sind noch weitere Sponsoren gesucht, dabei sind durchaus auch Kleinbeträge willkommen. Aktuell besteht noch für 1.040 Schüler eine Deckungslücke von acht Euro pro Schüler und Jahr.